Referenten

Dr. h.c. mult. Hans-Dietrich Genscher
Hans-Dietrich Genscher wurde 1927 in Reideburg/Saalekreis geboren. Nach Arbeitsdienst und Kriegsgefangenschaft studiert er Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Halle und Leipzig. 1954 legt er in Hamburg die zweite juristische Staatsprüfung ab und wird Rechtsanwalt in Bremen. Ab 1956 arbeitet er für die FDP-Bundesfraktion und zieht 1965 selbst in den Deutschen Bundestag ein, dem er bis 1998 angehört. Von 1968 bis 1974 ist er stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP, von 1974 bis 1985 ihr Vorsitzender. Von 1969 bis 1974 bekleidet er das Amt des Bundesministers des Innern und von 1974 bis 1992 das Amt des Bundesministers des Auswärtigen sowie das des Vizekanzlers. Als Innen- wie Außenminister hat Hans-Dietrich Genscher wesentlichen Anteil an der politischen und völkerrechtlichen Überwindung der deutschen Teilung und dem Zustandekommen der Wiedervereinigung im Jahr 1990.
Termin
Vortrag

 

Prof. Dr. Dres. h.c. Jochen Abr. Frowein
Jochen Frowein wurde 1934 in Berlin geboren. Er studierte von 1953 bis 1962 Rechtswissenschaften in Kiel, Berlin und Bonn; 1958 erwarb er den Master of Comparative Law an der University of Michigan Law School wurde 1960 promoviert und legte 1962 das zweite juristische Staatsexamen ab. Er habilitierte sich 1967 in Bonn und war von 1967 bis 1969 Inhaber eines Lehrstuhls für Staats- und Völkerrecht in Bochum, von 1969 bis 1981 in Bielefeld. Von 1981 bis 2002 war er Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg sowie Professor an der Universität Heidelberg. Ihm wurden Ehrendoktorwürden der Universitäten Sevilla, Leuven, Paris II, Szeged, Moskau und Bielefeld verliehen. Von 1973 bis 1993 war Jochen Frowein Mitglied und ab 1981 Vizepräsident der Europäischen Menschenrechtskommission, von 1977-1980 Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie von 1999-2002 Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft; von 2006 bis 2008 war er Vize-Präsident der International Commission of Jurists in Genf. Jochen Frowein war Mitglied der Verhandlungsdelegation für die Ostverträge von Moskau und Warschau 1970.
Termin
Vortrag

 

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Stolleis
Michael Stolleis studierte in Heidelberg, Würzburg und München. Er legte seine juristischen Staatsexamina 1965 und 1969 ab, promovierte 1967 in München und habilitierte sich dort 1973 für Öffentliches Recht, Neuere Rechtsgeschichte und Kirchenrecht. 1974 wurde er nach Frankfurt berufen, 1992 in die Max-Planck-Gesellschaft, verbunden mit der Direktorenstelle am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt. Er hat zur Rechtsgeschichte des Nationalsozialismus und der DDR gearbeitet. Sein Hauptwerk ist die Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland (3 Bände, München 1988, 1992 und 1999), das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde.
Termin
Vortrag

 

Prof. Dr. Martina Haedrich
Martina Haedrich studierte von 1967 bis 1972 Rechtswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1976 wurde sie bei Professor Dr. Bernhard Graefrath in Berlin mit einer Dissertation zum Thema Preußischen Kulturbesitz und völkerrechtliche Verantwortlichkeit promoviert. 1985 habilitierte sie sichi bei Professor Dr. Roland Meister in Jena mit einer Habilitationsschrift zum Thema Rechtsbildungsprozeß im Völkerrecht am Beispiel des Selbstbestimmungsrechts und eines Rechts auf Entwicklung. Seit 1989 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Völkerrecht, seit 1990 der Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht in Jena. Martina Haedrich wirkt in verschiedenen Graduiertenkollegs und wissenschaftlichen Arbeitskreisen mit und leitet Forschungsprojekte insbesondere zur Reform der Vereinten Nationen, zur Friedenssicherung und zum Menschenrechtsschutz, aktuell zum Thema Menschenrechte und Islam – Eine völkerrechtliche Untersuchung.
Termin
Vortrag

 

Prof. Dr. Horst Dreier
Horst Dreier wurde 1954 in Hannover geboren, studierte dort 1975 bis 1981 Rechtswissenschaften im Rahmen der einstufigen Juristenbildung und ging danach als Assistent zu Hasso Hofmann an die Universität Würzburg. Die rechtstheoretische Promotion von 1985 befasst sich mit dem Werk von Hans Kelsen, die Habilitation 1989 mit dem Zusammenhang von Demokratieprinzip und hierarchischer Verwaltungsorganisation. Nach Stationen in Heidelberg und Hamburg 1995 Rückkehr auf den Lehrstuhl des Habilitationsvaters, der in der Zwischenzeit nach dem Mauerfall an die Humboldt-Universität zu Berlin gegangen war; seitdem Ordinarius für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Von 2000 bis 2004 war Horst Dreier Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für das Gebiet „Rechts- und Staatsphilosophie“; von 2001 bis 2007 war er Mitglied des Nationalen Ethikrates. 2002 Verleihung des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst, 2003 Wahl zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (philosophisch-historische Klasse). Von 2003 bis 2005 war Horst Dreier Vorsitzender der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer, von 2004 bis 2008 Mitglied des DFG-Fachkollegiums Rechtswissenschaften für das Fach „Rechts- und Staatsphilosophie, Rechtsgeschichte, Verfassungsgeschichte“; 2005/06 Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin; 2007 Wahl zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Kulturwissenschaften). Seit 2007 ist Horst Dreier Mitglied des Hochschulbeirates der EKD; von 2008 bis 2010 war er Fellow am Max- Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien in Erfurt.
Termin
Vortrag

 

Marianne Birthler
Marianne Birthler wurde 1948 in Berlin geboren. Vor 1989 war sie in der evangelischen Kirche und in verschiedenen Oppositionsgruppen aktiv. In den Jahren 1989/90 Mitarbeit am Zentralen Runden Tisch, Mitglied der Volkskammer und Sprecherin der Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“. Vom 3. Oktober 1990 bis zu den ersten gesamtdeutschen Wahlen war sie Mitglied des Deutschen Bundestages und Sprecherin der Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“. Von 1990 bis 1992 war sie Ministerin für Bildung, Jugend und Sport in Brandenburg. Von 1993 bis 1994 war Marianne Birthler Bundesvorstandssprecherin von „Bündnis 90/Die Grünen“, von 1995 bis 1999 leitete sie das Berliner Büro der Bundestagsfraktion von „Bündnis 90/Die Grünen“. Seit 2000 ist Marianne Birthler Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.
Termin
Vortrag

 

Prof. Dr. Bernd Rüthers
Bernd Rüthers ist emeritierter ordentlicher Professor für Zivilrecht und Rechtstheorie. Geboren 1930 in Dortmund, war er nach Promotion („Streik und Verfassung“) und Assessorexamen ein Jahr wissenschaftlicher Assistent an der Sozialakademie in Dortmund, danach 3 Jahre Direktionsassistent im Zentralen Personalwesen der Daimler-Benz AG. Er habilitierte sich 1967 in Münster mit einer viel beachteten Arbeit zum Thema Die unbegrenzte Auslegung zum Wandel der Privatrechtsordnung im Nationalsozialismus (6. Auflage 2005). Von 1967 bis 1971 war er Ordinarius und Direktor des Instituts für Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung an der Freien Universität Berlin; seit 1971 war er dann an der Universität Konstanz tätig. Von 1976 bis 1989 war er Richter am Oberlandesgericht im Nebenamt. Zehn Jahre lang war er Gastdozent für Rechtsphilosophie an der Universität St. Gallen/Schweiz. Von 1991 bis 1996 war Bernd Rüthers Rektor der Universität Konstanz. Im wurden Ehrendoktorate der Universitäten Jasi/Rumänien und Lublin/Polen verliehen. Seit 1996 ist er Vorstand der „Stiftung Demoskopie Allensbach“.
Termin
Vortrag

 

Prof. Dr. Hans-Joachim Jentsch
Hans-Joachim Jentsch wurde 1937 in Fürstenwalde (Brandenburg) geboren. Er studierte von 1957 bis 1961 Rechtswissenschaften, legte 1961 das Referendarexamen und 1966 das Assessorexamen ab. Im gleichen Jahr wurde er mit einer Arbeit zum Thema Die Beurteilung summarischer Exekutionen durch das Völkerrecht promoviert. Von 1966 bis 2008 arbeitete er als Rechtsanwalt, seit 1977 auch als Notar. Hans-Joachim Jentsch war von 1976 bis 1982 Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB), von 1982 bis 1985 war er Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden. Von 1987 bis 1990 war Hans-Joachim Jentsch Mitglied des Hessischen Landtags (MdL), nach der Wiedervereinigung war er dann von 1990 bis 1994 Thüringer Justizminister und zeitweilig zugleich Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten. Er war von 1995 bis 1996 Mitglied des Thüringer Verfassungsgerichtshofs und anschließend von 1996 bis 2005 Richter des Bundesverfassungsgerichts. 2002 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität Jena verliehen, im Jahr 2005 wurde der dort zum Honorarprofessor für Staats- und Verfassungsrecht ernannt.
Termin
Vortrag

 

Dr. Sabine Bergmann-Pohl
Sabine Bergmann-Pohl wurde 1946 in Eisenach (Thüringen) geboren. Nach ihrem Abitur 1964 machte sie bis 1966 ein Praktikum in der Gerichtsmedizin Berlin und studierte von 1966 bis 1972 Humanmedizin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1972 bis 1979 legte sie ihre Ausbildung zum Facharzt für Lungenkrankheiten und Tuberkulose ab und wurde währenddessen zum Dr. med. promoviert. Von 1980 bis 1985 war sie Ärztliche Leiterin der Poliklinischen Abteilung für Lungenkrankheiten und Tuberkulose in Berlin-Friedrichshain, von 1985 bis 1990 Ärztliche Direktorin der Bezirksstelle für Lungenkrankheiten und Tuberkulose in Ost-Berlin. Sabine Bergmann-Pohl ist seit 1981 Mitglied der CDU und war Abgeordnete der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR; sie war als Präsidentin der Volkskammer zudem bis zur Wiedervereinigung amtierendes Staatsoberhaupt der DDR. Von 1990 bis 2000 war sie dann Mitglied des Deutschen Bundestages und von 1990-1991 Bundesministerin für besondere Aufgaben. Von 1991 bis 1998 war Sabine Bergmann-Pohl Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit. Sie ist heute Vizepräsidentin des Internationalen Bundes, Präsidentin des DRK-Landesverbands Berlin, Stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrates der Körber-Stiftung Hamburg und Schirmherrin des Allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland.
Termin
Vortrag

 

Prof. Dr. Bernd Faulenbach
Bernd Faulenbach, Jahrgang 1943, ist Historiker am Forschungsinstitut Arbeit, Bildung, Partizipation in Recklinghausen und an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die Geschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere die Geschichte der Weimarer Republik, der NS-Zeit und der beiden deutschen Staaten, die Geschichte der Arbeiterbewegung und Arbeiterkultur, die Bildungsgeschichte, die Geschichte und Gegenwart der Geschichtskultur, des Geschichtsbewusstseins und der Geschichtswissenschaft, die Regionalgeschichte sowie die Didaktik der Geschichte und der politischen Bildung. Seit 1989 ist Bernd Faulenbach Vorsitzender der Historischen Kommission beim Parteivorstand der SPD; von 1991 bis 1992 war er Vorsitzender der Expertenkommission zur Neukonzeption der Brandenburgischen Gedenkstätten und seit 1992 Vorsitzender der Fachkommission der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Von 1992 bis 1994 war Bernd Faulenbach Mitglied der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages zur Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland und von 1995 bis 1998 Mitglied der Enquête-Kommission zur Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit. Seit 1998 ist er stellvertretender Vorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, seit 1999 Mitglied des Beirates der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und seit 1999 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Geschichte in Bonn.
Termin
Vortrag